Karl-Josef Klare

September 2002
Karl-Josef Klare

Eigentlich braucht man über den Bühner des Monats September nicht so besonders viel auszusagen, um ihn darzustellen. Viel besser und typischer als alle schönen Worte kennzeichnet ihn nämlich folgendes: Auf die telefonische Anfrage, ob er sich eventuell für diesen Beitrag zur Verfügung stellen würde, antwortete seine Frau Ursula: "Kalla ist im Moment nicht da. Er ist gerade mit der Sense zum Sportplatz oder zum Friedhof gefahren, um dort zu mähen." So und nicht anders kennen wir ihn, den am 6. 3. 1952 in Warburg geborenen gelernten Heizungsmechaniker Karl-Josef Klare.
Alles andere als ein Pöstchenjäger erledigt er im Dorfe Dinge, die eben einfach mal hier oder da anfallen. Dabei fühlt er sich den einheimischen Vereinen sehr verbunden, denn außer in der Feuerwehr und bei den Kleintierzüchtern ist er Mitglied in jedem Verein. Seine besondere Liebe gilt seit jeher dem Fußballsport. Da die Nominierung von Schiedsrichtern in den Vereinen schon immer ein besonderes Problem war, stellte er sich als Unparteiischer zur Verfügung und pfiff 5 Jahre lang. Selbst auch in den zweiten Mannschaften von Körbecke und Bühne persönlich am Ball, entdeckte er in den siebziger Jahren seine Fanleidenschaft zur Mannschaft von Borussia Mönchengladbach

So schnell kann ihn keiner umwerfen

Den jüngeren Lesern sei hier einmal mitgeteilt, dass in dieser Epoche Bayern München und Borussia Mönchengladbach die Fußballfreunde fast in eine Art Glaubenskrieg stürzten. Auf der einen Seite die als arrogant geltenden erfolgs- und ergebnisorientierten Kicker von der Isar, an deren Thron die einen naiv berauschenden Offensivfußball spielenden Instinktfußballer vom Bökelberg erfolgreich rüttelten. Karl-Josef Klare aber begnügte sich nicht damit, diesen Kampf nur aus der Ferne zu beobachten, sondern leistete in ca. 10 Jahren als Betreuer der F- bis zur B-Jugend Nachwuchsarbeit. Daneben wirkte er 3 Jahre als Betreuer der 1. Mannschaft. Auch sein Engagement bei den Alten Herren sollte hier nicht unerwähnt bleiben. 
Seit 6 Jahren ist Karl-Josef Klare auch Mitglied des Pfarrgemeinderates. Hier lobt er die gute Zusammenarbeit mit seinen Kollegen, die sich zum Beispiel auch in dem Gelingen des Pfarrfestes zeigte. Auch der von ihm organisierte Ausflug mit den Messdienern zum Heidepark, der durch den Erlös des Osterfeuers finanziert wurde, ist ihm noch gut in Erinnerung geblieben. Bei der Vertretung des Küsters kann man Karl-Josef Klare auch bei der Durchführung der Kollekte erleben. 

Karl-Josef Klare als Ausrufer bei der 1100-Jahr-Feier

Als er vor etlichen Jahren sah, wie vor dem Pottenwald eine Obstwiese angelegt wurde, ging her hin, half mit und ist seit dieser Zeit Mitglied im "Naturkundlichen Verein". Schwerpunkt seiner Mitarbeit ist das Weiden- und Heckenschneiden im Frühjahr und im Herbst. Er wundert sich nur, dass in diesem Verein kein einziger Landwirt anzutreffen ist: "Gerade die Bauern müssten doch ein gesteigertes Interesse am Erhalt unserer Natur haben." Mit Recht aufregen aber kann ihn die traurige Tatsache, wie achtlos viele Mitbürger unsere schöne Landschaft mit ihrem Müll verunstalten: "Als eine Mülldeponie bei uns entstehen sollte, haben alle vor Zorn aufgeschrieen, protestiert und demonstriert. Nachdem die Gefahr gebannt war, warfen zu viele Menschen den Müll wieder in altbekannter Manier in die Gegend. Vor allem Leute, die sich nie oder nur selten engagieren, rufen bei jeder Gelegenheit nach der Stadt oder nach dem Staat. Sie sollten mal eher darüber nachdenken, dass man in Eigenverantwortung viele Dinge selber regeln kann." Wie sehr er selbst diese Position unterstützt, kann man erkennen, wenn man weiß, dass Karl-Josef Klare nicht nur bei der im Frühjahr organisierten Müllsammelaktion der Vereine ein stets zuverlässiger Mitarbeiter ist, sondern den entdeckten Müll bei seinen Wanderungen eigenständig sammelt.

Beim Bau des Pfarrheimes

Im Jahr 1997 bildete er mit seiner Frau Ursula das Bühner Schützenkönigspaar: "Ihr verdanke ich auch, dass ich mich in der Gemeinschaft so einsetzen kann, denn sie unterstützt diese Idee." Seine musikalische Ader hat er erst relativ spät entdeckt und spielte längere Zeit die Posaune bei den Oberwälder Musikanten in Körbecke. Noch heute wirkt er als Tenor beim gemischten Chor der Bühner Concordia mit. Auch als Karnevalisten kann man ihn immer wieder erleben. Kennzeichnend für ihn ist aber auch seine stetige Unrast und Unruhe: "Sitzt man etwa bei einer Veranstaltung neben ihm, so kann man sicher sein, dass das Vergnügen höchstens fünf Minuten dauert, denn der Bühner des Monats September scheint ständig auf dem Sprung zu neuen Taten zu sein.


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