Wann alles begann

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Am 15. März feierte unser Dorf wieder einmal Geburtstag. Im Jahre 890 wurde es offiziell gegründet. König Arnulf übergab seinem Grafen Cobbo an genau diesem Tag eine Schenkungsurkunde.

Weil der König mit dem ihm treu ergebenen Grafen Cobbo sehr zufrieden war, gab er ihm 30 Königshufe (ca. 1800 Morgen Land). Dieses Land lag in Piun, das damals schon eine Ortschaft genannt wurde.

Viel mehr zur älteren Geschichte wollen wir an dieser Stelle nicht erwähnen, weil es ein hervorragendes Buch gibt, das sich mit der Geschichte Bühnes intensiv auseinandersetzt.

 

 Bild des Buches Piun-Bühne

 

Die letzten hundert Jahre

Die Vereine spielen und spielten in Bühne immer eine bedeutende Rolle und wenn heute oft über die stärker auftretende Beziehungslosigkeit oder gar Vereinsamung der Leute selbst in einem kleinen Dorf geredet wird, so leisten die Vereine in der Regel ihren Beitrag dazu, diesem Trend entgegenzuwirken.

Deshalb nimmt die Darstellung der örtlichen Vereine in der Geschichte der letzten hundert Jahre eine herausragende Stellung ein. Der überwiegende Teil dieser Vereine wurde im gerade zu Ende gegangenen zwanzigsten Jahrhundert gegründet. Manche Vereine sind aber auch noch älter, so wie der landwirtschaftliche Ortsverein.

Dieser Verein wurde bereits im Jahr 1836 gegründet und erschien erstmals 1872 in den Akten. Da es sich bei Bühne in den vergangenen Jahren um einen in erster Linie landwirtschaftlich geprägten Ort handelte, wurde es im Lauf der Zeit immer wichtiger, dass die Interessen der Bauern auch nach außen hin fachkundig vertreten wurden. So hat der Ortsverein seine Mitglieder gegenüber Behörden unterstützt und sie in Rechtsfragen, Erbangelegenheiten, Straßenbaumaßnahmen,  Flurbereinigungsverfahren und im Steuer- und Sozialbereich beraten.

Der erste Verein, der im zwanzigsten Jahrhundert aus der Taufe gehoben wurde, war die Kyffhäuser – Kameradschaft. Sie existiert schon genau so lange wie Schalke 04, denn die Gründungszeit wird mit 1904/05 angegeben. Ursprünglich hieß dieser Verein Landwehrverein Bühne, doch schon bald wurde er als Kyffhäuser-Kameradschaft bekannt. Die Gründungskameraden Fritz Reddemann, Förster Huwe, Josef Grone, Karl Reddemann, Ignaz Ischen, Ferdinand Götte und Heinrich Menne konnten schon 1907 das erste Kriegerfest mit dem Festwirt Johann Rüther organisieren. 1911 wurde die erste Fahne angeschafft und zu Anfang der zwanziger Jahre wurde mit großer Unterstützung der Bevölkerung zum Gedenken an die im ersten Weltkrieg gefallenen Soldaten das Ehrenmal vor der Kirche erbaut.

Der Verein war ursprünglich auch deshalb gegründet worden, um die Kriegerwitwen und Kriegswaisen zu unterstützen. Pflege vaterländischer Gesinnung und der im Krieg erfahrenen Kameradschaft sind weitere Kriterien der Kyffhäuser-Kameraden, die schon häufig das Heimatfest in Bühne organisiert haben und für den am 1. Sonntag im September stattfindenden Klusgottesdienst für die Gefallenen und Vermissten beider Weltkriege verantwortlich sind.

Im Jahr 1914 brach der Erste Weltkrieg aus, nachdem der österreichische Thronfolger Franz-Ferdinand in Sarajewo ermordet wurde. Soldaten aus Deutschland und anderen Ländern traten mit einer beispiellosen Euphorie in den Krieg ein. Auch in Bühne wurden die jungen Soldaten mit Flötenspiel und Trommelklang zum Ortsausgang gebracht, wo die Einberufenen mit den Liedern „Ich hatt`einen Kameraden und „Deutschland, Deutschland über alles“ verabschiedet wurden. Die Grausamkeit des Krieges ließ die anfängliche Begeisterung bald in Verbitterung umschlagen und als der Krieg 1918 beendet war, hatte ein kleines Dorf wie Bühne 32 Gefallene zu beklagen:

Gerd v. Spiegel Wilhelm Heise
Karl Engemann Josef Koch
Heinrich Brinkmann Josef Hartmann
Werner v. Spiegel August Klare
Robert Dewenter Franz Hetzler
Wilhelm Oelrich Heinrich Scherf
Hermann Reinhardt Karl Hartmann
Fritz Mantel Karl Konze
Theodor Lücke Josef Götte
Heinrich Vössing Josef Richter
Anton Mantel Karl Haberkamp
Karl Böker Alois Druchleben
Karl Mantel Viktor Klare
Hermann Rosenbaum Richard Arendes
Hermann Klare Salomon Goldchmidt
Julius Löwy Josef Engel

                                                            

 

In der Kirche wurde für die Gefallenen eine Gedächtnistafel angebracht, die Allerseelen 1919 von dem Bühner Pastor eingeweiht wurde. Das Kriegerdenkmal für diese 32 gefallenen Bühner wurde 1921 neben der Kirche errichtet.

Die Kriegsgefangenen aus Frankreich kehrten zu Beginn des Jahres zurück. Die Freude darüber, dass diese Soldaten lebend

aus dem Krieg zurückkamen, war so groß, dass man sie in der Gastwirtschaft Hetzler feierlich und glücklich empfing. Der letzte Kriegsgefangene, der in Bühne eintraf, war Josef Dierkes. Er war in russische Kriegsgefangenschaft geraten und kehrte Ende 1920 in seine Heimat zurück.

Während in den Städten die Menschen nach dem Krieg hungerten, bewahrte die Landwirtschaft die Dorfbevölkerung vor diesem Schicksal. Die Not im Industriegebiet und im nahen Kassel war so gewaltig, dass die Menschen in großer Zahl auch in Bühne erschienen, um sich entweder Lebensmittel zu erbetteln oder gegen Wertgegenstände einzutauschen. Vom Charakter eines jeden Bühners hing es ab,ob er diesen Hamsterern half oder eben nicht.

Im Januar 1920 wurde in Bühne mit dem Bau der elektrischen Leitung begonnen. Wenn die Gemeinderäte zu der Zeit etwas weitsichtiger und auch ein wenig fortschrittlicher gedacht hätten, so wäre der Anschluss an das „Netz“ schon sieben Jahre vorher möglich gewesen. Doch am 15. Juni 1920 war es soweit.

Die neue Epoche war von keinem rückwärts orientierten Gemeinderatsmitglied mehr aufzuhalten.

Das elektrische Licht leuchtete und schon bald nahmen die Bühner nach einer gewissen Umstellungsängstlichkeit diesen Fortschritt nur noch als eine wesentliche Verbesserung ihrer Lebensqualität wahr. Allerdings wachten einige Einwohner am nächsten Morgen nicht mehr so ausgeschlafen auf, denn von nun an wurden die Bücher bis spät in die Nacht hinein gelesen. Auch die Noten in den Liederbüchern konnten noch nach dem Einbruch der Dunkelheit erkannt werden. Anlass genug, sich gesanglich wieder zu organisieren und so brachte der 25. August 1920 die Wiederbelebung des im Jahr 1897 entstandenen Gesangvereins Concordia zu Bühne. Im Juli 1924 feierte dieser Verein sein erstes Sängerfest und weihte 1926 die erste Vereinsfahne ein. Die Ausrichtung weiterer Sängerfeste sowie die Bewahrung und Pflege des deutschen Volksliedes waren und sind wichtige Bestandteile der Aufgabenfelder dieses Vereins.

Das Jahr 1975 bedeutete das Ende der männlichen Gesangesvorherrschaft, denn von nun an sangen Männer und Frauen vereint im „Gemischten Chor Concordia Bühne“.

 

Der 10. Februar 1923 gilt als ein bedeutender Tag der Bühner Geschichte, denn an diesem Tag wurde der wohl wichtigste Verein des Dorfes gegründet: Die freiwillige Feuerwehr.Die Männer der ersten Stunde hießen: Josef Fricke, Hermann Engel, Wilhelm Schafmeister, Fritz Reddemann, Johann Förster und Heinrich Krull. Neben der grundsätzlichen Aufgabe der schnellen Brandbekämpfung richtet dieser Verein in jedem Jahr den nicht nur in Bühne geschätzten Rosenmontagszug aus, überwacht den St. Martinszug und richtet im Wechsel mit anderen Vereinen das Heimatfest aus.

Zuerst gab es einen Fußballplatz, danach wurde der Verein offiziell gegründet. Schon im Jahr 1926 fuhren Bühnes Fußballer in den Wald, um auf dem Sportplatz im Potten dem runden Leder nachzujagen. Vorher hatte man mehr oder weniger provisorisch auf dem Bindplatz gespielt. 1929 schloss sich der

Sportverein Bühne der damaligen DJK an und gab sich mit dem ersten Vorsitzenden Johann Pollmann, dem Schriftführer Viktor Oelrich und dem Kassierer Johannes Pieper eine offizielle Legitimation. So konnte eine Mannschaft am Spielbetrieb teilnehmen, die es im Gegensatz zu nachfolgenden Mannschaften bei den Auswärtsspielen mit dem Warmlaufen sehr ernst nahm. Der Platz des Gegners konnte nämlich in der Regel nur zu Fuß erreicht werden, in Ausnahmefällen stand auch schon einmal ein Fahrrad oder ein Lastwagen bereit. Wenn die jungen Sportler heute längere Zeit über die angemessene Wahl ihres Markenoutfits nachdenken, so könnte vielleicht ein Gedanke an die Sportler der damaligen Zeit nicht schaden. Trikots und Fußballschuhe blieben für diese Spieler jedenfalls nur ein Wunschtraum.

Leider stoppte der Krieg den sportlichen Aufschwung der Mannschaft, die sich erst nach der Beendigung des zweiten Weltkrieges unter dem Namen Sportverein und dann unter dem heute bestehenden Namen FC Bühne mit den anderen Mannschaften des Sportkreises Warburg maß. Besonders in den fünfziger Jahren erlebte dieser Verein einen heute unvorstellbaren Zuschauerboom, denn außer dem sonntäglichen Besuch im Potten gab es kaum andere Freizeitangebote. Den größten Erfolg erzielte dieser FC Bühne im Jahr 1989 mit dem Sieg im DFB Kreispokal. Einige Zeit später scheiterte diese Elf nur sehr knapp am Aufstieg in die Bezirksklasse.

Der wohl älteste und damit traditionsreichste Verein dürfte wohl der Schützenverein sein, denn der Bühner Pastor Hembstedt erwähnt in seinem Kirchenbuch von 1673 schon einen „Schützenkamp“ und einen „Schützenhang“, was wohl auf die Tatsache schließen lässt, dass zu dieser Zeit schon ein Schützenverein existierte. Ab 1900 wurden die Schützenfeste im Wechsel mit dem Gesang- und dem Kriegerverein in einem geliehenen Zelt gefeiert. Nach dem ersten Weltkrieg traf man bis zum Jahr 1932 in einer Scheune im „Burgkamp“. Diese Scheune wurde im gleichen Jahr abgebrochen und vollständig an der Muddenhagener Straße (heute „ Im Alstertal“) wieder aufgebaut. Dort wurden in einer einmaligen „Schützenfestatmosphäre“ die Heimatfeste bis zur Errichtung der Alsterhalle im Jahr 1972 gefeiert.

Im Zweiten Weltkrieg von 1939 bis 1945 fielen die Heimatfeste aus. Dieser Krieg hatte seinen Ursprung in der Machtergreifung der Nationalsozialisten von 1933. Die letzten freien Wahlen vom  5. 3. 33 zeigten, dass im katholisch geprägten Bühne die Zentrumspartei mit 368 Stimmen gegenüber der NSDAP mit 54 Stimmen einen gewaltigen Vorsprung hatte. Am Ende dieses Krieges war die Bilanz um noch ein Vielfaches grausamer als im Ersten Weltkrieg. Die nachstehend aufgeführten Bühner Soldaten waren gefallen oder vermisst. Die beiden jüdischen Familien Löwy und Goldschmidt wurden aus dem Ort getrieben und zum Teil vergast. Im Sinne all dieser Opfer sollte eine Ächtung des für die Katastrophe verantwortlichen Rassenwahns der Nazis und der entschlossene Kampf gegen das wieder stärker werdende rechte Gedankengut unserer Zeit für jeden Menschen eine Selbstverständlichkeit sein.

 

Gefallene des Zweiten Weltkrieges:

1940

Josef Dierkes Karl Dierkes
Helmut von Spiegel

1941

Anton Dee Norbert Dierkes
Georg Dierkes Peter Dierkes
Alfons Grone Franz Hartmann
Viktor Oelrich Anton Mantel
Johann Müller Wilhelm Müller
Karl Reddemann Hubert Oberhoff
Willi Klare Albin Klare
Josef Hengst Müller
Walter Klare Johann Rodermund

1942

Adolf Pieper Karl Grone
Josef Müller Hugo Puls
Alois Krull Eugen Rosenbaum
Heinrich Rasche Kurt Großkopf

1943

Johann Fricke Josef Gründer
Adolf Noll Wilhelm Vössing

1944

Josef Dewenter Robert Dewenter
Anton Hengst Heinrich Engemann
Karl Engemann Karl Hartmann
Anton Pieper Fritz Richter
Franz Kropp Walter Oelrich
Johann Jürgens Walter Bramkamp
Karl Krull Hugo Konze Heinrich
Heinrich Patermann Elmar von Spiegel
Bernhard Kornhoff

1945

Fritz Dierkes Franz Gocke
Willi Hengst Josef Götte
Hieronymus Dierkes Johann Engemann
Karl Förster Viktor Dewender
Reinhard Reddemann
Vermisste 1939 – 1945:
Josef Wrede Josef Krull
Josef Grone Josef Dierkes
Wilhelm Richter Theo Westerdorff
Albert Hartmann August Klare
Heinrich Steinmetz Johann Hartmann
Josef Hetzler Rudolf Steinmetz
Johann Timmermann Hermann Hartmann
Karl Mantel Karl Ischen
Albert Noll Alfons Rasche
August Eikenberg August Pieper
Bernhard Dierkes Heinrich Pieper
Franz Engemann August Nolte
Wilhelm Vössing Heinrich Arendes
Karl Konze Anton Rosenbaum
Heinz Lunkenbein Josef Dierkes
Josef Rosenbaum
Ortsvertriebene Gefallene:

1942

Heinrich Nutt Alfred Walter
1943
Manfred Kohorst

1944

Helmut Schönborn Hartmut Schütz
Karl Förster

1945

Günter Arlt
Vermisste:
Gerhard Fuder Manfred Arlt
Paul Kappich Martin Lange
Max Neumann Josef Franke
Walter Schütz Josef Hanke
Wilhelm Döring Walter Zborschill

 

Die letzte Auflistung gefallener und vermisster Soldaten zeigt auf, dass 1945 sehr viele heimat- und ortsvertriebene Menschen nach Bühne kamen. Einige dieser Menschen blieben für immer in unserem Dorf, andere zogen nach kurzer Aufenthaltsdauer ins Ruhrgebiet.

Ansonsten wies die Nachkriegszeit einige Parallelen zu der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg auf. Die Menschen mussten mit härtesten Entbehrungen fertig werden und das Elend der Hamsterer aus den Städten prägte diese Zeit.

Ab 1948 wurde das Leben etwas erträglicher. 40 DM Startgeld erhielt jeder Bürger im Rahmen der Währungsreform. 1949 wurde mit der Gründung der Bundesrepublik Deutschland und der DDR die Spaltung Deutschlands vollzogen.

Der erste Verein, der nach dem Krieg gegründet wurde, war der

Tischtennisclub Bühne. Im Jahre 1950 spielte eine Mannschaft mit Karl Klare, Heinz und Willi Rasche, Josef Höxtermann, Alois Druchleben und Heinrich Pieper in einem Raum der Gastwirtschaft Hartmann. Dieser Tischtennisclub sollte der Verein mit den sportlich größten Erfolgen werden, die Bühne überhaupt erlebt hat. Untrennbar damit verbunden sind die Namen Krull und Höxtermann. Die Tischtennislegende Klaus Krull spielt nun beinahe ein halbes Jahrhundert Tischtennis und hat mit seinem Verein alle Höhen (unzählige Meistertitel und jahrelange Bezirksklassenzugehörigkeit) erreicht. Josef Höxtermann selbst und sein talentierter Nachwuchs Margot, Andreas, Dietmar und sein Neffe Mathias gaben dem Verein während all dieser Jahre das spielerische Gerüst.

Der Verein schloss sich 1972 dem FC Bühne an.

1952 wurde die Katholische Frauengemeinschaft St. Marien Bühne-Muddenhagen gegründet. Dieser Verein war und ist sehr aktiv: Jahresausflüge, Karnevals- und Adventskaffee, Messfeiern und Kreuzweggebete für die Verstorbenen, Kranken- und Altenbesuche, Teilnahme an Bildungstagen in Hardehausen, Strick, Näh- und Gymnastikkurse, Teilnahme des Vorstandes an Versammlungen und Referaten des Dekanats sowie Geld- und Messgewänderspenden für die Mission und die Gemeinde standen und stehen noch immer auf dem Programm. Erste Vorsitzende im Gründungsjahr war Gertrud Hoffmann, die Frau des Bühner Arztes Dr. Theo Hoffmann. Sie leitete den Verein bis 1956.

Es sollte bis zum Jahre 1967 dauern, bis ein neuer Verein in Bühne entstand. Im Herbst des Jahres wurde der Musikverein mit dem Vorsitzenden Karl Rodermund und seinem Stellvertreter Hans Klare gegründet, nachdem der Prof. Karl Hengst schon zu Beginn der sechziger Jahre musikbegeisterten jungen Leuten die ersten Notenkenntnisse vermittelt hatte. Dieser Verein gestaltet maßgeblich einen Teil des Bühner Kulturlebens und sorgt mit seiner Teilnahme an den Prozessionen, Gefallenenehrungen, Martinsumzügen, Heimatfesten und Karnevalsumzügen für den musikalischen Rahmen. Aus diesem Verein ging auch die über die Kreisgrenzen bekannte „Alster-Combo“ hervor.

1969 gründeten Kleintierzüchter aus Bühne und Haarbrück den

Kleintierzuchtverein W 53 Bühne und Umgebung. Erster Vorsitzender wurde Karl Vössing aus Bühne und Schriftführer Hermann Hengst aus Haarbrück. Dieser Verein ist vor allem für seine gute Jugendarbeit bekannt und sorgte dafür, dass viele Jugendliche sich in ihrer Freizeit mit der Kleintierzucht beschäftigen. Landesmeisterehren und zahlreiche Kreismeistertitel sind ein verdienter Lohn für die stetigen Bemühungen der Kleintierliebhaber.

Im Jahr 1972 wurde die Alsterhalle durch Pfarrer Fuest und Pater Bernhard feierlich eingeweiht. Fortan wurden die Heimatfeste und andere Feierlichkeiten in einem würdigen Rahmen durchgeführt. Der Tischtennisclub, der zwischenzeitlich wegen fehlender Spielmöglichkeiten in Bühne aufgelöst war, konnte endlich in einer adäquaten Halle eines neues Kapitel seines Erfolgweges aufschlagen.

Am 1. 1. 1975 trat die kommunale Neugliederung in Kraft. Die Gemeinden wurden per Gesetz zu Großgemeinden zusammengefasst.

Bühne kam zur Großgemeinde Borgentreich und erhielt als offizielle Bezeichnung den Namen: Stadt Borgentreich, Stadtteil Bühne. Damit war die Selbständigkeit der Gemeinde Bühne erloschen.

Ein äußerst wichtiger Verein wurde im Mai 1976 mit dem Vorsitzenden Jost von Spiegel und seinem Vertreter Günter Niggemann aus der Taufe gehoben: der DRK Ortsverein Bühne.

Neben Ausbildungskursen in Erster Hilfe, Bereitschaftsdienst bei öffentlichen Veranstaltungen, Altkleidersammlungen führt dieser Verein die lebenswichtigen Blutspendetermine durch.

Im Jahr 1978 wurde unser Dorf durch den Schulstreit aufgewühlt. Presse, Rundfunk und sogar das Fernsehen berichteten über diesen Vorgang. Die Schulpflegschaft hatte den Stadtrat in Borgentreich gebeten, alle Kinder des Grundschulbezirkes Bühne, Manrode und Muddenhagen im Schuljahr 78/79 in Bühne zu unterrichten. Gegen diese Empfehlung beschloss der Stadtrat, die Kinder in Manrode zu unterrichten.

Die Bühner Eltern kämpften dagegen an und bekamen vom Oberverwaltungsgericht in Münster ihr Recht. Darauf verließen die Manroder und Muddenhagener Kinder ihren Grundschulbezirk, um künftig die Borgentreicher Grundschule zu besuchen. Seit dem Jahr 1997 gehen die Muddenhagener Kinder wieder in Bühne zur Schule.

1980 wurde der Tennisclub Bühne mit Hans-Günter Fels als 1. Vorsitzendem gegründet. Seit 1987 bestreitet dieser Verein Meisterschaftsspiele. Die Spieler dieses Clubs kommen ursprünglich aus dem Fußball- und dem Tischtennisport und betreiben Tennis mehr oder weniger als Ausgleichssport. Die Namen der Spieler des letzten Jahrzehnts mit Björn Schrandt, Peter Hermann, Wolfgang Klare, Leonhard Meier, Werner Wieber, Mathias Höxtermann, Dieter Olejak, Bernd Temme, Hans-Günter Fels, Hubert Krull, Heiko Mantel und Michael Aßmann belegen das. 

Der jüngste Bühner Verein wurde im Jahr 1985 zum Leben erweckt, als Viktor Dewender, Richard Aßmann, Diethelm und Hermann Müller, Dieter Olejak, Bernd Götte und Günter Richter den Angel-Club Bühne gründeten. Diese Naturfreunde achten neben den sportlichen Angelaktivitäten auf den Schutz der Gewässer, der Landschaft und den Erhalt des Artenreichtums.

Der Juli 1990 stand im Zeichen des Festes schlechthin, der 1100 – Jahrfeier. Dieses Fest ließ den Bühnern die ehrenvolle Aufgabe zuteil werden, an der Ausrichtung und Teilnahme einer Veranstaltung mitzuwirken, die den Rahmen bisher üblicher Festaktivitäten weit in den Schatten stellte. Der gesamte Ort präsentierte sich in den Tagen vor dem großen Fest in einem Zustand hektischer, aber auch erwartungsvoller Betriebsamkeit. Es wirkte sehr erfreulich, dass die Bewohner allen sonstigen gesellschaftlichen, persönlichen, aber auch politischen Gegensätzen zum Trotz, in vorbildlicher Gemeinsamkeit an dem Gelingen der feierlichen Aktivitäten beitrugen. So gab es im gesamten Ort kaum jemanden, der nicht in irgendeiner Form seinen Anteil leistete. Seit längerer Zeit hatten die Mitglieder des Festausschusses darüber beraten, wie das Jubiläum des Ortes würdig und angemessen gefeiert werden könnte. Das komplette Festprogramm sah folgendermaßen aus.

Das Fest sprengte alle Erwartungen und Vorstellungen und bescherte den Bewohnern des Dorfes und den unzähligen Besuchern den Genuss eines einmaligen Erlebnisses. Der Bühner Bevölkerung war es für eine Zeitspanne gelungen, egoistische Motive im Sinn des gemeinschaftlichen Allgemeinwohls auszugrenzen.                                                                          

Die Nachricht schlug im Herbst 1992 ein wie eine Bombe. Mit einem Mal wurden die Bühner aus der Beschaulichkeit ihres idyllischen Landlebens herausgerissen, als bekannt wurde, dass die Bezirksregierung in Detmold südwestlich von der Hohenfelder Linde eine Sondermülldeponie plante. Den Bühnern und den mitbetroffenen Bürgern der umliegenden Ortschaften war klar, was der verharmlosende Begriff „Sondermülldeponie“ in Wirklichkeit bedeutete: in unmittelbarer Nähe des Dorfes sollte Giftmüll gelagert werden, der in seiner Auswirkung für Natur und Mensch eine echte Katastrophe bedeuten würde. Das wollten die betroffenen Menschen keineswegs hinnehmen und kämpften mit der Bürgerinitiative „Lebenswertes Bördeland und Diemeltal e. V.“ unter dem Vorsitzenden Josef Jacobi aus Körbecke letztendlich erfolgreich gegen die Detmolder Pläne: Ende Januar 1994 wurde die Deponiesuche in unserer Region eingestellt.

Im Frühjahr des gleichen Jahres wurde in Bühne mit dem Bau der Schulsporthalle begonnen. Der Bau dieser Halle ist eng verbunden mit dem Namen des damaligen Ortsvorstehers Helmut Simon. Seinem Einsatz und seinem Engagement war es zu verdanken, dass die Bühner Halle gebaut werden konnte. Wie schon bei den Vorbereitungen der 1100-Jahr-Feier zeigten viele Einwohner unseres Dorfes einen echten Gemeinschaftsgeist. Sie arbeiteten in unzähligen freiwilligen Arbeitsstunden am Aufbau der Halle mit. Als Helmut Simon im März völlig unerwartet starb, übernahm sein Nachfolger Hans-Günter Fels die Organisation und brachte mit dem Bühner Bauunternehmer Günter Poppke das Werk zum Abschluss.

Nachdem bereits 1977 auf einer Bürgerversammlung die Einführung neuer Straßennamen abgelehnt wurde, hatte die Gemeinde im Jahr 2000 dieses Thema wieder auf ihrer Tagesordnung. Im Vorfeld wurde eine Befragung durchgeführt, die einen hauchdünnen Vorsprung der Befürworter von Straßennamen ergab. Bei den Straßennamengegnern kam Unmut über die Tatsache auf, dass nicht abgegebene Stimmen einfach den Befürwortern zugesprochen wurden. Am Ende des Jahres 2000 wurden die neuen Straßenschilder angebracht: Historisch gewachsene Straßennamen im Dorf und in Teilen der Siedlung. Die in West-Ostrichtung verlaufenen Straßen in der Neubausiedlung wurden mit den Namen von Schriftstellern versehen.