"Als ich 1996 im Vorfeld der Jahreshauptversammlung gefragt wurde, ob ich für den Posten des 1. Vorsitzenden des 1. FC Bühne kandidieren würde, brauchte ich schon eine etwas längere Bedenkzeit." So beschrieb der Sportchef des FC, Alfred Kropp, seine damalige Ausgangsposition. Ihm war durchaus bewusst, dass man eine derartige Aufgabe nicht mal eben so nebenbei erledigen konnte. Nachdem er sich dann zur Verfügung gestellt hatte, war es ihm wichtig, sich auch innerlich auf eine längere Amtszeit einzustellen. Bei einem Angebot, nur für eine Übergangszeit die Verantwortung zu übernehmen, hätte er abgelehnt.Gut, dass es nicht dazu kam, denn unter seiner Regie wuchs der FC zu einem modernen Familienverein heran, der heute mit insgesamt 480 Mitgliedern nicht nur den zahlenmäßig stärksten Verein unseres Dorfes stellt. Mit seinen Abteilungen Fußball, Tischtennis, Badminton, Jazzdance, Volleyball, Turnen und Gymnastik deckt der Club die sportlichen Bedürfnisse der Einwohner weitgehend ab. "Der immense organisatorische Aufwand lässt sich natürlich nur mit einer intakten Vorstandsriege bewältigen", meint der 45 -jährige Industriekaufmann und setzt damit auf Teamarbeit. Die wird in Zukunft umso wichtiger sein, denn der Bau des Sportlerheimes steht unmittelbar bevor.
Seine langjährigen Erfahrungen als TT- Kreisjugendwart, Staffelleiter und Betreuer helfen ihm jetzt oft dabei, die richtigen Entscheidungen zu treffen, oder aber sich kritischen Fragen zu stellen. Dazu merkt der kontaktfreudige Vereinsvorsitzende an: "Konstruktive Kritik bringt mich in jedem Fall weiter, aber bei destruktivem "Thekengelaber" kann ich auch ganz bewusst für gewisse Augenblicke weghören." Die persönliche sportliche Laufbahn begann 1969 unter schwierigen Vorzeichen. Er spielte sowohl in der Jugendmannschaft seines Heimatvereins Fußball als auch in der Borgentreicher TT-Mannschaft. Leider hatte Bühne zu der Zeit keine eigene Tischtennismannschaft. Deshalb war es nicht immer leicht, zu den Fußballspielen in Bühne rechtzeitig zu erscheinen. Spielbeginn der TT-Mannschaft in Borgentreich war um 10. 00 Uhr, während die Jugendfußballmannschaft in Bühne um 13 Uhr spielte. Bei einem Ausfall der Trampmöglichkeit konnte es durchaus schon einmal vorkommen, zum Fußballspiel zu spät zu kommen oder es ganz zu verpassen. Da er sich ohnehin dem Tischtennissport verbundener fühlte, beendete er seine Fußballlaufbahn schon verhältnismäßig früh und
spielt noch heute in der 2. Bühner Tischtennismannschaft um Punkt, Satz und Sieg.In seiner knapp bemessenen Freizeit fährt Alfred Kropp schon mal zu einem Fußballbundesligaspiel nach Dortmund oder Leverkusen, obwohl sein Herz seit Jahren für den 1.FC Nürnberg schlägt. Diese Mannschaft wurde 1968 mit ihrem Trainer Max Merkel Meister, um im folgenden Jahr abzusteigen. Der Aufstieg im Jahr 2001 bestätigt für ihn als Optimisten wieder einmal sein Lebensmotto: "Nur nicht aufgeben!" Das sollte auch für die Bühner Fußballer gelten, die in diesem Jahr den Weg in die Zweitklassigkeit antreten mussten.
Auch die Frage, ob denn die unterschiedliche Überzeugung eines stellvertretenden Parteivorsitzenden der CDU-Ortsunion und
einer SPD-Ortsvereinsvorsitzenden mit dem Namen Jutta Kropp die Harmonie nicht dann und wann doch stören könnte, ließ ihn nicht aus der Ruhe bringen: "Davon habe ich bisher noch nichts gemerkt. Unser beider Anliegen liegt nicht so sehr in der Auseinandersetzung der Parteien innerhalb der großen Politik, sondern eher im kommunalen Bereich, wo wir mithelfen wollen, für Bühne optimale Voraussetzungen zu schaffen. Außerdem haben wir durch unsere langjährige Freundschaft zu der Familie des Ortsvorstehers Hans-Günter Fels bewiesen, dass man private und politische Interessen durchaus trennen kann."