Vorweihnachtszeit 2006 in Bühne

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In diesem Jahr wollen wir einmal exemplarisch darüber berichten, wie in Bühne das Weihnachtsfest vorbereitet wird.

Kinder beim Martinsumzug.

Startpunkt unserer vorweihnachtlichen Reise ist der 11. November. Am Martinstag treffen sich die Jüngsten aus Bühne abends um 17:00 Uhr in der Kirche. Dort führen dann die Kinder des Kindergartens und der Schule im jährlichen Wechsel ein Rollenspiel vor, das an die Geschichte des St. Martin erinnert. So haben im Laufe der Zeit alle Kinder aus Bühne die Idee dieser Geschichte erfahren und schätzen gelernt. Davon profitieren Kinder aus Ghana, die die jährliche St. Martinsspende aus Bühne erhalten. Der Kontakt zu Sister Cecilia und ihren Schützlingen in Ghana kann für unsere Kinder nur wichtig sein. Der Bühner Nachwuchs erfährt so hautnah, dass unsere heile Welt in Bühne als Glücksfall und nicht als unabänderliches Naturgesetz für alle Zukunft zu empfinden ist. Nach der Andacht wird mit der Unterstützung des Musikvereins und der Feuerwehr der St. Martinsumzug durchgeführt. Brezel, Kakao und Glühwein am St. Martinsfeuer beschließen diesen Tag.

Die eigentliche Weihnachtszeit beginnt am 1. Dezember mit dem Öffnen der Kläppchen des Adventskalenders. Der Pfarrgemeinderat hatte in diesem Jahr die Idee, dass an den 24 Tagen bis zum Fest jeweils ein Fenster eines Hauses von einer Familie adventlich gestaltet werden sollte. Nun, man fand zwar nicht 24 Familien, die sich dazu bereit erklärten, aber im nächsten Jahr werden es bestimmt mehr sein.

Ein gestaltetes Adventsfenster.

Der Nikolaus erscheint, wie überall, auch in Bühne am 6. Dezember. Morgens sucht er dann zunächst den Kindergarten auf. Die vier Gruppen legen sich jedes Jahr mit einem schönen Programm mächtig ins Zeug. So ist bis heute noch nicht ganz geklärt, ob den Kindern oder dem Nikolaus dieser Tag mehr Spaß macht. Für die Schulkinder war dieser 6. Dezember auch ein ganz besonderer Tag. "Pippi Langstrumpf plündert den Weihnachtsbaum" hieß das Theaterstück, zu dem alle Klassen nach Beverungen fahren durften.

Am 10. Dezember konnte dann der Nikolaus in der Kirche erfolgreich seine musikalischen Qualitäten unter Beweis stellen. Das Weihnachtskonzert des Gesang- und Musikvereins im Zusammenspiel mit der Gruppe Ad Sum Cantando hat schon beinahe Kultstatus erreicht. Neben den Bühnern wollen auch immer mehr auswärtige Besucher Augenzeugen sein, welch großartige Entwicklung beide Vereine unter Günter und Heiko Hanke genommen haben. Die Gesangsgruppe "Ad Sum Cantando" mit den musikalischen Darbietungen sowie Rita Dierkes mit ihren Wortbeiträgen lieferten wieder einmal eine tolle Leistung ab. Dabei zeigten sich die ausgewählten Kinder aus der Grundschule frisch und unbekümmert. Im Verbund mit dieser Gruppe werden sie dann "Ad Sum Kiddies" genannt. Leider ein etwas antiquierter Begriff. Bei der aktuellen Namensgebung sind z. B. Namen wie etwa: Maggy, Peggy, Teddy oder Elvis schon lange out. Heute heißen die Kinder eher Johannes und Pauline. Da bei plattdeutschen Vorträgen von Annerose Weber das Publikum mit Recht vor Begeisterung weder ein noch und aus wusste, könnte man sich vielleicht, wenn schon der Name "Ad Sum Kinder" tatsächlich zu gewöhnlich klingen sollte, auch hier ein wenig mehr trendy zeigen und die Gruppe in "Ad Sum Blagen" umtaufen.

Rita Dierkes sorgte mit besinnlichen Texten zwischen den 
Liedvorträgen für eine feierliche vorweihnachtliche Stimmung.

Der gemischte Chor überzeugte einmal mehr. Nach dem "Vater unser" hatte man nur noch den einen Wunsch, Günter Hankes Concordianern spontan zuzurufen: "Das war so schön, bitte singt es doch sofort noch einmal!" Der Musikverein musste sich erst warm spielen, um seine gewohnte Betriebstemperatur zu erreichen. Danach kam Heiko Hankes Truppe immer besser in Form. Als der letzte Ton der phänomenalen Zugabe "Do they know it´s Christmas?" dann tatsächlich verklungen war, schien der Jubel der Zuschauer kein Ende nehmen zu wollen.
Natürlich sollte nicht verschwiegen werden, dass es im Laufe des Konzertes auch einige technische Pannen gab. Das Mikrophon fiel einige Male aus und die Musikanlage übersteuerte zeitweise. Die Probleme wurden aber schnell überwunden, und der geneigte Zuschauer empfand diese kleinen Störungen als unerheblich und nebensächlich. Viel wichtiger dagegen ist, dass sich die Menschen um Justinus in Indonesien durch den Erlös dieser Veranstaltung noch sehr lange dankbar auch an das Weihnachtskonzert 2006 in Bühne erinnern werden. Doch noch eine kleine Bemerkung zu den Pannen: Ziemlich am Ende des Konzerts wollte Heiko Hanke den Zuschauern seine besondere Beziehung zu dem Geldorf-Song, der dann als Zugabe gespielt wurde, erklären. Als gerade in diesem Augenblick das Mikrophon wieder einmal streikte, war er verständlicherweise etwas genervt und meinte, dass die "Stars" im Fernsehen für ihre Lippenplaybackgymnastik noch einen Haufen Geld bekämen: "Hier ist alles live und das ist viel schwerer!" Genau so ist es. "All die ganzen Schlageraffen dürfen da singen, dürfen ihren ganzen Schrott zum Vortrage bringen", so sang schließlich schon einst Udo Lindenberg. Vergessen wollen wir in dem Zusammenhang aber auch nicht, dass es daneben viele hochkarätige Künstler gibt, die dann und wann aus technischen Gründen im Fernsehen Play- oder Halbplayback singen, aber in unzähligen Live-Konzerten ihre Ausnahmestellung schon mehr als einmal unter Beweis gestellt haben. Wirklich schwer dagegen hat es so ein armer Teufel beim Fußball, dem bei einem Heimspiel im Alsterstadion drei Eigentore unterlaufen. Er kann sich anschließend die Lunge aus dem Leibe rennen, auf Beifall wird er in diesem Spiel vergeblich warten.

Die Flötengruppe der Grundschule Bühne bei ihrem Auftritt
auf dem Seniorennachmittag.

Neben den Weihnachtsfeiern der Vereine, über die hier aber nicht berichtet werden soll, gibt es im Kalender der Bühner Senioren einen Termin, der schon so etwas wie Tradition besitzt. Nach den Geburtswehen im Pfarrheim treffen sich nun seit 1992 in der Alsterhalle die älteren Mitbürger aus Bühne (60 +), um sich am letzten Sonntag vor Weihnachten besinnlich auf das Fest einzustimmen. Die Bewirtung wird im Wechsel von den Vereinen übernommen. Der Ortsvorsteher spricht, der Musikverein spielt Weihnachtslieder und alle Kinder der Grundschule haben ihren Auftritt. Gedichte, Tänze, Flötenstücke und Theateraufführungen, die wochenlang in der Schule eingeübt wurden, werden dann dem wohlwollenden Publikum gezeigt. Es gibt bei den Senioren kaum jemanden, dem beim Anblick dieser Kinder nicht Erinnerungen an die eigene Schulzeit kommen. Dann fragt man sich, wo die Zeit geblieben ist. Die Kinder aber sind glücklich und zufrieden, wenn sie nach all der Aufregung ihre jeweilige Rolle ohne größere Patzer beendet haben. Dann wissen sie, Weihnachten kann endlich kommen. So wünschen auch wir allen Besuchern dieser Seite in und fern der Heimat frohe Weihnachten und ein gesundes Neues Jahr 2007.

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