Stadtfeuerwehrfest 2008

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Die Feuerwehrkameraden Bernhard Heise und Christoph Klare führten den Umzug an.

Das Fest begann mit einem Vergleichskampf der Löschgruppen unserer Stadt. Dabei siegten die Borgentreicher vor den Bühner Gastgebern und den Körbeckern. Die Festmesse am Samstagabend wurde von Präses Werner Lütkefeld und Diakon Alfons Ebbers zelebriert. Der Bühner Ortsvorsteher Hans-Günter Fels gedachte bei seiner Festansprache am Ehrenmal der Opfer der beiden Weltkriege und der bei den Friedenseinsätzen gefallenen Soldaten der Bundeswehr. Er erinnerte auch an den unerschütterlichen Antinazi Dietrich Bonhoeffer, der am 9. April 1945 im KZ Flossenbürg wegen seiner Überzeugung hingerichtet wurde. In der Alsterhalle konnte Stadtbrandinspektor Johannes Brand viele Ehrengäste begrüßen. Der Abend stand im Zeichen von Ehrungen. Ordnungsamtsleiter Rolf Husemann von der Stadt Borgentreich überreichte für 35-jährige Mitgliedschaft Karl-Heinz Kropp aus Bühne und Franz Rasche aus Manrode das goldene Feuerwehrabzeichen. Das silberne Feuerwehrabzeichen erhielten aus Bühne die Feuerwehrmänner Dieter Dewender und Hermann Pape. Zum Unterbrandmeister wurde Werner Klare befördert. Nach den Ansprachen und Ehrungen feierten alle zusammen noch ausgelassen mit Spitzenband "The Moon-lights".

Bestes Festwetter lud die Gäste des Stadtfeuerwehrfestes von daheim und von auswärts zum Umzug am Sonntag ein. Alle wollten dabei sein, um den 85-jährigen Geburtstag der Bühner Feuerwehr zu feiern. Am Ende trafen sich die Teilnehmer des Festzuges mit den Zuschauern vor dem Pfarrheim, um der Festansprache unseres Bürgermeisters Bernhard Temme zu lauschen. Hier die wichtigsten Passagen seiner Rede: Unter der Beteiligung von 34 Gründungsmitgliedern wurde am 10. Februar 1923 die Freiwillige Feuerwehr in Bühne gegründet. Erster Brandmeister war Josef Fricke. Das erste Spritzenhaus stand auf dem Platz der heutigen Schule. Nach dem Neubau der Schule wurde es in der unmittelbaren Nachbarschaft auf derWalme eingerichtet. 1972 siedelte die Feuerwehr im Zuge des Baus der Alsterhalle um und hatte fortan bessere Möglichkeiten für das Personal und die Geräte. Am 20. Oktober 1973 wurde der Feuerwehrbautrakt in der Alsterhalle eingeweiht. Im Jahre 1998 erfolgten der Umbau und die Modernisierung des Gerätehauses ausschließlich als Eigenleistung der Wehrmitglieder. Heute gibt es 47 aktive Feuerwehrkameraden und 37 passive Mitglieder. Die Aufgaben der Feuerwehr sind im Laufe der Zeit immer anspruchsvoller geworden.

Bürgermeister Bernhard Temme bei der Festansprache.

Der Dienst wurde trotz aller technischen und einsatztaktischen Möglichkeiten nicht leichter. Die Kameraden sind mit den gestiegenen Anforderungen unserer hochtechnisierten Welt konfrontiert. Die Tätigkeit der Freiwilligen Feuerwehr genießt in der Öffentlichkeit hohes Ansehen, aber der Job ist auch gefährlich. Deshalb ist neben der Ausrüstung eine gute und fundierte Ausbildung zwingend notwendig. Um den gestiegenen Anforderungen gewachsen zu sein, muss die technische und personelle Ausstattung gut sein. Im Zeichen knapper Kassen ist das aber nur schwer durchsetzbar. Gleiches gilt für die Einsatzbereitschaft und Tagesverfügbarkeit der Feuerwehren. Die demografische Entwicklung kann in einigen Jahren dazu führen, dass der Nachwuchsbedarf nicht immer gedeckt werden kann. Deshalb wird die Arbeit mit der Feuerwehrjugend in Borgentreich groß geschrieben. Dank sei all denjenigen gesagt, die jugendliche Mitglieder fördern und anlernen. Das Angebot reicht vom Erlernen handwerklicher Kenntnisse bis zur Zeltlagerromantik. Auch Sport und Spiel kommen nicht zu kurz. Die Jugendfeuerwehr leistet einen wichtigen Beitrag zur allgemeinen Jugendarbeit, der nicht hoch genug eingeschätzt werden kann. Ganz besonders wende ich mich deshalb an die jungen Menschen. Auf Euch kommt es an, Ihr seid die Zukunft der Wehr. Dank sei der Feuerwehr für die bisher geleistete Arbeit. Wir wissen, die Feuerwehr ist für uns da: 24 Stunden am Tag, 7 Tage die Woche, 365 Tage im Jahr. Es ist Ihr ehrenamtliches Verdienst, dass die Bevölkerung ruhig schlafen und sicher leben kann. Der Bühner Löschgruppenführer Jochen Hengst lud die Bevölkerung anschließend zu Kaffee und Kuchen oder einem kühlen Bier vom Fass in die Alsterhalle ein. Er versprach auch, dass die Fußballfreunde am Abend garantiert zu ihrem Recht kommen werden. Bühner Heimatfeste und Fußball. Diese Kombination gab es schon häufiger. So brauchten die Leute um Jochen Hengst auch nicht lange zu überlegen. Sie wussten, dass sehr viele Fußballfreunde das Gemeinschaftserlebnis eines spannenden Fußballabends in der Halle genießen wollten. Schließlich hat das Ende der in die Bühner Schützenscheune 1954 übertragenen Radioreportage von Herbert Zimmermann: "Aus! Aus! Aus! Das Spiel ist aus! Deutschland ist Weltmeister. Schlägt Ungarn mit drei zu zwo Toren im Finale in Bern", noch immer Kultstatus. Mit einer Radioreportage würden sich die Leute heute natürlich nicht mehr zufrieden geben. Aber die Großbildleinwandübertragung sorgte für satte Zuschauerquoten. Schnell wurde aus der Alsterhalle eine Fanmeile, und der ein oder andere nannte die ganze Angelegenheit auch "Public Viewing". Leider hatte die deutsche Mannschaft im Endspiel um die Europameisterschaft in Wien an diesem Abend kein Einsehen mit den Besonderheiten des Bühner Feuerwehrfestes. Sie erinnerte teilweise wieder an längst vergessen geglaubte Rumpelfußballzeiten und verlor verdient gegen eine bessere spanische Elf mit 0:1 Toren.

Zum Frühschoppen wurden die Mitglieder geehrt.

Am Montag hatten die Frühschoppenteilnehmer schon wieder gute Laune und freuten sich über verschiedene Ehrungen. Hermann Hartmann, Karl Vössing, Josef Fricke, Willi Eikenberg, Hermann Höxtermann, Heinz Klare, Karl Engel und Werner Wrede wurden für ihre 50-jährige Mitgliedschaft in der Bühner Feuerwehr ausgezeichnet. Zu Ehrenmitgliedern wurden Heinz Hengst und Martin Scholz ernannt. Heinz Hengst konnte wegen einer Erkrankung die Urkunde leider nicht persönlich in Empfang nehmen. Nach dem Frauenkaffee endete ein harmonisches Fest, bei dem die Männer um Jochen Hengst einmal mehr zeigten, wie man ein Heimatfest perfekt organisieren kann.