Karneval 2009

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Der Prinz 2009: Volker Fleischhacker

Pünktlich zum Startschuss des närrischen Treibens spülte der Regen am Morgen des Rosenmontags die letzten Schneereste weg. Damit hatte ein Winter, wie wir ihn schon seit langer Zeit nicht mehr erleben durften, sein Leben vorerst ausgehaucht. Nun konnten alle Teilnehmer des von der Feuerwehr gut organisierten Bühner Karnevalsumzugs sicher sein, nicht auf Schnee oder Eis auszurutschen. Beim Umzug war es dann mehr oder weniger trocken. Die Bühner Narren freuten sich darüber und boten den vielen Zuschauern wieder einmal mehr, als man erwarten durfte. Prinz Volker Fleischhacker sorgte mit seinen Funkmariechen für eine ausgezeichnete Stimmung. Viele Exilbühner werden mit dem Namen nichts anfangen können. Der Bühner Karnevalsprinz des Jahres 2009 stammt aus Rösebeck und wohnt seit seiner Heirat mit Reinhild Gottesbüren in Bühne. Die Bühner empfanden es als eine besonders nette Geste, dass der Spielmannszug Rösebeck den Umzug und somit auch den Prinzen musikalisch begleitete. Jetzt hatte man neben den Bühner Musikanten noch einen zweiten Stimmungsmacher zur Verfügung. Es erstaunt den Betrachter in jedem Jahr immer wieder, welch ausgefeilte Umsetzung ihrer Ideen die vielen Fußgruppen zu bieten imstande sind. Auch die Motivwagen kamen beim Publikum einmal mehr gut an. Hocherfreut lasen die Bühner Zuschauer die Rückseite des Manroder Wagens: "Wir laden auch euch Bühner ein, denn wir wollen ja Freunde sein." Danke! Das hört und liest man gern. So werden die Bühner wohl in Scharen zur Jahrtausendfeier im August nach Manrode aufbrechen. Neben dem Manroder Wagen erreichte auch der Muddenhagener Motivwagen hohe Sympathiewerte beim Publikum und erhielt viel Beifall. Ein Karnevalsumzug wäre aber kein richtiger Umzug, wenn er sich nur mit dem Austauch von Nettigkeiten begnügen würde. 

Auf den Wagen herrschte ausgelassene Stimmung.

Natürlich bekamen einige Mitbürger wieder ihr Fett ab. Die fortschreitende Denglischisierung sorgt weiter für Heiterkeit. In vielen Dörfern gibt es ja keine Bäckereien mehr. Sie heißen nun Back-Shops. Einige bieten ihren Kunden auch keck einen coffee to go an. So ist es nicht verwunderlich, dass auch eine heimische Gastwirtschaft sich dem Trend der Zeit nicht entziehen wollte. Leider gab es bei der Werbung einen Fehler. Den stellten die Narren mit ihrem Wagen genüsslich dar. In diesem Zusammenhang ist unbedingt das neue Lied der Prinzen: "Be cool speak deutsch, can you speak ein bisschen deutsch with me" zu empfehlen. Doch zu all diesen Missverständnissen wird es in Zukunft nicht mehr kommen, da schon die Grundschüler der ersten Klasse ab Februar 09 Englisch und hoffentlich nicht Denglisch lernen. Helmut Klare hatte jedenfalls mit seinen Begleitern aus der Schulmusik-AG den Beifall auf seiner Seite. Wie die kfd-Ortsgruppen Bühne und Muddenhagen wieder zu einem neuen Vorstand kommen könnten, beschrieben andere Wagen vortrefflich. Der Gasstreit, das Osterfeuer, die Situation im Kyffhäuser-Heim, ein entlaufenes Rind, die Beschallung der Alsterhalle, Optimismus in der Wirtschaftskrise, Schäfer Heinrich, die Flower-Power Zeit, Wikinger - ein Mangel an Themen war bei diesem wieder einmal sehr gelungenen Bühner Rosenmontagsumzug nicht festzustellen. Auf den Punkt brachte es ein Kleinwagen: "Egal ob Cowboy, Clown oder Pippi, Karneval sind wir alle ein bisschen Hippie."

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