Klassentreffen 2009

Über Sinn, Zweck, Nutzen, Für und Wider von Klassentreffen ist schon viel geschrieben worden. Gabriele Klare und Karl Engemann wollten sich an dieser Diskussion nicht beteiligen und schritten einfach zur Tat. Sie organisierten das Klassentreffen des Einschulungsjahrgangs 1958 und fast alle kamen. Sogar die ehemaligen LehrerInnen Elisabeth Erhardt sowie Margarethe und Alois Teipel. Neben dem Treffen in der Gastwirtschaft Dewender, dem Besuch auf dem Friedhof und in der Kirche, wollten die Ehemaligen auch ihre alte Schule besichtigen.
Dabei wurden viele Erinnerungen wach. Natürlich konnten sich die einstigen SchülerInnen an diesen oder jenen Streich aus ihrer Schulzeit noch besonders gut erinnern. Doch auch die Lehrpersonen hatten noch einige Geschichten aus der Bühner Zeit im Gedächtnis. So erzählt Elisabeth Erhardt: "Alois Teipel und ich kamen im Jahr 1957 als Junglehrer an die Bühner Schule. Das alte Schulgebäude hatte zwar zwei separate Wohnungen, aber nur ein Badezimmer. Aus moralischen Gründen wäre es in der damaligen Zeit undenkbar gewesen, wenn wir in diesen Wohnungen unter einem Dach gelebt hätten. So wurde ich in das andere Schulgebäude verfrachtet. Dort hatte ich nur ein winziges Zimmer unter dem Dach zur Verfügung. Der damalige Rektor Josef Fricke wohnte in der Wohnung unter mir und sollte mit seiner Anwesenheit wohl für eine Art Puffer sorgen, damit Alois Teipel und ich uns nur ja nicht zu nahe kamen. Jedenfalls heiratete Alois Teipel noch in seiner Bühner Zeit seine Frau Margarethe, die auch in Bühne als Lehrerin arbeitete. Sie hat folgende Episode niemals vergessen: "Als damals unser erstgeborener Sohn im Babyalter war, lief ich während der Pausen schnell einmal hoch in die Wohnung, um nach ihm zu sehen. Eines Tages hatten wir das Sportfest auf dem Sportplatz im Potten. Ich nahm den Jungen in seinem Kinderwagen mit und stellte ihn am Rande des Sportplatzes ab. So konnte ich hin und wieder nach ihm schauen, aber auch die älteren Schulmädchen liebten diese Aufgabe sehr. In dieser Zeit gab es in Bühne viele Sommergäste aus dem Ruhrgebiet. Bei einigen von ihnen war bekannt, dass sie die deutsche Sprache grammatikalisch nicht immer einwandfrei beherrschten. Mit einer Mischung aus Belustigung und Entsetzen hörte ich zufällig die Unterhaltung zweier Sommergäste: "Sag mal, wen gehört eigentlich dieses Kind da in den Kinderwagen?" "Ach, das weißt du nicht? Das ist doch der Kleine von unseren Fräulein."
Während der Schulbesichtigung war man von der Schulsporthalle erwartungsgemäß besonders angetan. Alois Teipel: "Die Möglichkeiten von heute sind mit der damaligen Zeit absolut nicht mehr zu vergleichen. Wir hatten damals in einem Klassenraum nur den Lüneburger Stegel (Holzuntersetzböcke, Schwebebalken und Leiter) zur Verfügung." Elisabeth Erhardt meint zu diesem Thema: "Eigentlich brauchten wir damals überhaupt keinen hochgezüchteten Sportunterricht. Die Kinder liefen in ihrer Freizeit täglich über Stock und Stein und waren körperlich vollkommen fit. Dicke Kinder gab es zu der Zeit absolut nicht."
Am Ende des Klassentreffens, bei dem in den Abendstunden auch noch die jeweiligen Ehepartner des Einschulungsjahrgangs 1958 beteiligt wurden, war man sich einig. Es war sehr schön und der Abschied etwas wehmütig. Nur gut, dass man sich schon in zwei Jahren zur Goldkommunion wieder in Bühne treffen wird.

Auf dem Bild unten von links (die Frauen mit ihren Mädchennamen):
Annegret Rosenbaum, Marietheres Hengst, Hannelore Fenske, Birgit Vellmer, Brunhilde Janotta und Gabriele Ischen.
Mittlere Reihe: Margarethe Teipel, Alois Teipel, Karl Engemann, Werner Konze, Karl-Josef Klare, Willi Krull, Elisabeth Erhardt.
Obere Reihe: Falko Westerdorf, Willi Rasche, Hermann Hartmann.