Erfolgreiche Rettung der Grundschule Bühne

Freude und Erleichterung in Bühne. Nachdem die Schule fast schon geschlossen war, hat die "Elterninitiative zur Rettung der Grundschule" eine Meinungsänderung im Borgentreicher Stadtparlament herbeigeführt und dafür gesorgt, dass die Eigenständigkeit der Bühner Schule erhalten bleibt. Am 20. März hatte der Haupt- und Finanzausschuss dem Rat der Stadt einstimmig vorgeschlagen, die Grundschulen in Borgholz/Natzungen, Großeneder und Bühne ab Juli 2007 als Teilstandorte der Grundschule Borgentreich zu führen.

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300 Bürger stellten sich vor das Schulhaus, um damit ihre Verbundenheit mit der Schule zu dokumentieren

Nach einem kurzen Augenblick der Lähmung wurden die Eltern aktiv. Mit Elke und Martin Wrede sowie dessen Schwester Monika Waldeyer an der Spitze, nutzten sie die verbleibenden Wochen bis zur entscheidenden Ratssitzung am 24. April, um die Bühner Elternschaft zu mobilisieren. Es wurden über 950 Unterschriften gesammelt. Die Muddenhagener - lieferten 50 und die Manroder Eltern 100 Unterschriften. Bühner Kinder erstellten eine große Collage und zeigten damit, weshalb sie gerne in Bühne zur Schule gehen. 300 Bühner Bürger stellten sich vor das Schulhaus, um damit ihre Verbundenheit mit der Schule zu dokumentieren.

So gaben dann auch der Borgentreicher Bürgermeister Bernhard Temme und der Höxteraner Schulamtsdirektor Hermann Schmitz den Eltern aus Bühne am 19. April im Borgentreicher Rathaus noch einmal die Möglichkeit zu einem Meinungsaustausch. Im Laufe dieser Sitzung gelang es Monika Waldeyer und Martin Wrede, mit einer PowerPoint-Präsentation einsichtige Gründe aufzuzeigen, die gegen die Teilstandlösung und für die Eigenständigkeit der Schule sprachen. Nun wurde auch den Ratsmitgliedern bewusst, dass man gegen den Elternwillen keine Schule schließen sollte. Ab dem Jahr 2008 können nämlich die Eltern frei entscheiden, zu welcher Schule sie ihre Kinder schicken wollen. Wenn zu dem Zeitpunkt die drei Schulen geschlossen worden wären, hätten die Eltern keine Wahlmöglichkeit mehr gehabt.

Natürlich ist damit das Problem der sinkenden Schülerzahlen nicht aus der Welt geschafft. So ist nach dem Willen des Rates eine Schule dann schrittweise aufzulösen, wenn die Bildung einer Eingangsklasse mit 18 Kindern nicht mehr möglich ist.
In den Zeiten wachsender Globalisierung, schrumpfender Orientierungsmöglichkeiten, Verlusten von Identität und Identifikation möchte man aber gerade Grundschulkindern gern alle Vorzüge einer kleinen Dorfschule gönnen. Das war aus vielen besorgten Elterngesprächen zu entnehmen. Vielleicht erkennt ja auch die hohe Politik in Düsseldorf das eines Tages an und ändert, wie in anderen Bundesländern auch, die Zahl für die Mindestgröße einer Klasse.

Jedenfalls haben die Bühner, Muddenhagener und Manroder Eltern wieder einmal wie die Löwen gekämpft. Da aber auch die Borgholzer davon profitiert haben, wollen diese sich jetzt bestimmt revanchieren. Unser Vorschlag: Die Bühner Fußballer kämpfen zurzeit als Tabellenvorletzter ums nackte Überleben in der Kreisliga A. Schickt uns doch bitte einmal schnell zwei oder drei von den Borgholzer Bezirksligakickern nach Bühne, damit es hier nach dem Schulerfolg mit dem Klassenerhalt in der A-Liga noch einen zweiten Grund zum Feiern gibt.