von Jürgen Vössing
Es ist wieder einmal vorbei, und es war einmal mehr schön - das Bühner Schützenfest. Nicht nur, weil die Festabende, der Umzug, der Frühschoppen und der Frauen-Kaffee Spaß gemacht haben, sondern weil es erneut ein Fest des Wiedersehens war, für diejenigen, die es beruflich oder aus privaten Gründen in die Ferne verschlagen hat.
Während die meisten Bühner schnell wieder ihren Alltagsgeschäften nachgehen, hängt so mancher "Exil-Bühner" dem Fest noch einige Tage länger nach. Die Erklärung dafür ist einfach: Zu keinen anderen Termin im Jahr bietet sich diese wunderbare Gelegenheit, kurz und intensiv, so viele alte Bekannte und Freunde wiederzusehen, ein paar unterhaltsame Stunden miteinander zu verleben und Neuigkeiten auszutauschen. Grund genug, für eine gute Vorbereitung. Schon Wochen vor dem Fest, wenn sich in Bühne allenfalls das Königspaar mit seinem Hofstaat, die Verantwortlichen des Schützenvereins und möglicherweise auch schon der "Hallenvater" mit dem Vorbereitungen auf das Fest der Feste beschäftigen, werden kreuz und quer durch Deutschland Telefonate geführt, um zu klären, wer dabei sein kann. Argumente, nicht zu kommen, müssen schon sehr schlagkräftig sein.
Ist es dann endlich soweit, stellt sich Jahr für Jahr dasselbe Problem. Die Zeit ist knapp. Ein Auge beim Gesprächspartner und eines immer auf der Suche nach bekannten Gesichtern, die man schon viel zu lange nicht mehr gesehen hat. Hier ein "Hallo", dort ein "Na, wie geht´s?", die Zeit rinnt davon - wie in jedem Jahr. Gespräche, die man in Bühne mit viel Zeit Tag für Tag über den Gartenzaun, an der Theke oder beim Kegeln führt, laufen in Stakkato ab, schnell und intensiv, man könnte ja etwas verpassen. Aber Spaß macht es trotzdem. Man reduziert sich auf´s Wesentliche und bleibt möglichst lange.
Auch wenn es in den Städten unseres Landes viel größere und interessantere Feste gibt, das Schützenfest in Bühne ist wohl für jeden, der einmal dort gelebt hat, etwas Besonderes. Sicher ist es ein Fest der Tradition, aber es ist auch ein Fest des Wiedersehens. Die Kölner sangen zum Abschied ihres Urgesteins Trude Herr "Niemals geht man so ganz, irgendwas von Dir bleibt hier...". Und weil dies wohl auch bei den meisten Ex-Bühnern so ist, werden sie auch im nächsten Jahr wiederkommen, um für ein paar Stunden viel Spaß zu haben und alte Freunde zu treffen.